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Die heilige Barbara oder die Knöpfe der Bergmannstracht

Wer kennt nicht den Brauch mit den Barbarazweigen? Die am 4. Dezember in eine Vase gestellten Kirsch- oder Apfelzweige entfalten zu Weihnachten ihre Blütenpracht. Damit könnte sich im kommenden Jahr der Wunsch nach einer Hochzeit erfüllen. Das ist eine von zahlreichen Legenden und Bräuchen, die sich um die Heilige Barbara ranken.
Wie so häufig bei frühen Heiligen weiß man von dieser Märtyrerin in der Tat relativ wenig: Im Jahre 306 soll sie während der letzten Jahre der Christenverfolgung den Tod gefunden haben. Nur einige Jahre später hat sich das Blatt gewendet und der neue Kaiser Konstantin unterstützte das Christentum. Spätestens seit dem 14. JH ist Barbara eine beliebte und oft dargestellte Heilige und kaum eine Kirche kommt ohne sie aus. Häufig ist sie eine der „Drei heiligen Madl`n“ und tritt gemeinsam mit Katharina und Margaretha auf.

Als Patronin zahlreicher Berufsstände ist sie eine Vielbeschäftige: Sie beschützt Architekten, Dachdecker, Totengräber (um nur einige zu nennen) und vor allem Bergleute.

Auf der schwarzen originalen Bergmannstracht befinden sich 29 goldene Knöpfe, geprägt mit den Werkzeugen Schlägel und Eisen, die die Bergmänner zum Herausbrechen des Gesteins verwendeten. Die goldenen Knöpfe symbolisieren das Sonnenlicht. Zusätzlich nehmen sie auch Bezug auf das Lebensalter der Heiligen Barbara, die der Legende nach im Alter von 29 Jahren von ihrem Vater enthauptet wurde, weil sie sich zum Christentum bekehrte. Beim Tragen dieser Tracht werden die drei obersten Knöpfe nicht geschlossen, ein Hinweis auf die Dreifaltigkeit (in ihrem Gefängnisturm ließ Barbara der Legende nach ein drittes Fenster einbauen).

Die mehrfache Anwesenheit der beliebten Heiligen in der Aflenzer Petruskirche hat gute Gründe: Basieren doch die Größe und die Bedeutung der Kirche und der ehemaligen Benediktiner Propstei auf dem wirtschaftlichen Background von Erzgewinnung und Eisenverarbeitung in der Region.
Die Barbara-Kapelle im Schloß Thörl war übrigens bis in die 1960iger eine Filialkirche von Sankt Peter in Aflenz und die Vorläuferkirche der heutigen Dreifaltigkeitskirche in dem von Eisengewinnung dominierten Ort am Thörl.

Ein Beitrag von Maria Zifko

Ihr staatlich geprüfter Guide in der Hochsteiermark

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