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OSSIACH

CARINTHISCHER SOMMER
Ossiach verbindet man heute vor allem mit dem Carinthischen Sommer, doch die ehemalige Stiftskirche birgt interessante künstlerische Besonderheiten aus unterschiedlichen Epochen. Gegründet auf slawischem Boden, der Ortsname osoje bedeutet sinngemäß Schattseite, um das Jahr 1024 von einem bayrischen Grafen namens Ozi, kam das älteste Benediktinerkloster Kärntens als Eigenkloster an das Patriarchat Aquleja. Ein beliebtes Reiseziel ist das Grab des polnischen Königs Boleslaus an der Nordseite der Kirche. Der Legende nach soll der König im Jahre 1081 als einfacher Pilger verkleidet in das Kloster eingetreten sein, um den Mord am Krakauer Bischof Stanislaus zu sühnen. Da er erst auf dem Totenbett seine wahre Identität preisgab, wird er auch der „Stumme Büßer von Ossiach“ genannt. Polnische Pilger kommen noch heute, 1905 hat das damalige Kronland Galizien und Lodomerien Glasfenster auf der Orgelempore gestiftet. Ein weiteres Glasfenster von Interesse ist in der Südkapelle zu finden: Es ist der Gottesmutter als Beschützerin Ossiachs gewidmet und zeigt weiters das Wappen mit den drei Fischen. Finanziert wurde dieses Fenster 1905 durch eine Spende von Karl May samt Gemahlin. Entgegen früheren Vermutungen hat der berühmte Schriftsteller Ossiach jedoch nie besucht. Vermutlich hat der damalige Prälat Josef Heidenreich für Pfarrer Lorenz Franta, der als „Lenz von Steyer“ selbst literarisch tätig war, den Kontakt zu Karl May hergestellt, der – immer um Publizität bemüht – dem Spendenaufruf gerne nachkam. Das heutige Bild der Stiftskirche ist geprägt von der strahlend bunten barocken Ausstattung: Die Fresken von Josef Ferdinand Fromiller und die Stuckierung durch die Wessobrunner Schule dominieren den Innenraum. Nach der Klösterreform durch Josef II erlebte die Abtei einen wechselvollen Verlauf: Pferde sind in die erlauchten Hallen eingezogen: die Klösterräume fanden Nutzung als Ross-Spital, Ossiach wurde Dragonerkaserne und Staatshengstposten. Später finden Kriegsgefangene und britische Truppen Unterkunft in den gotischen Gewölben. Ein geplanter Abriss der gesamten Anlage nach dem 2. WK konnte durch die österr. Bundesforste, in deren Eigentum sich die Gebäude seit 1925 befanden, verhindert werden. Die Initiativen des Ortspfarrers Jakob Stingl und des Musikers Helmut Wobisch (Solotrompeter und ehemaliger Geschäftsführer der Wiener Philharmoniker) in Ossiach ein Musikfestival zu schaffen, führten 1969 zur Gründung des Carinthischen Sommers. Seit 1995 befindet sich das Stiftsgebäude im Eigentum des Landes Kärnten.

Posted On 6. November 2023

NEWS von Maria Zifko

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