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GLOCKEN HABEN REISEFREIHEIT

Glocken genießen Ausnahmestatus- sie fliegen auch heuer nach Rom
Die Glocken des Landes unterliegen offensichtlich keinen Reisenbeschränkungen, auch dieses Jahr fliegen sie wieder nach Rom. Die Kirchenglocken verstummen alljährlich von Gründonnstag bis Ostersonntag. Die Ursache des „Glockenverreisens“ liegt im Bereich der Legende: Den päpstlichen Segen abzuholen oder um Kraft zu tanken sind mögliche Erklärungen des Volksglaubens. Tatsache ist jedenfalls, die „schönste Glocke des Landes“ ist mit von der Partie. Dieses schmückende Attribut trägt nämlich die Große Peter Paul Glocke als Teil des „Aflenzer Geläutes“. Sie ist die bedeutendste der sechs Glocken, die sich hoch oben im gotischen mittelalterlichen Holzglockenstuhl des Kirchenturms befinden.

Gegossen wurde die wertvollste Glocke des Landes vom renommierten Glockengießer Hans Mitter im Jahre 1446, die Rechnung befindet sich noch im Sankt Lambrechter Stiftsarchiv. Sowohl in der Großen Glockenkunde als auch im Tönenden Erz wird die historische große Glocke nicht nur klanglich als besonders wertvoll beschrieben, sondern auch auf Grund der kunsthistorischen Ausgestaltung als bemerkswert erwähnt.

Das Aflenzer Geläute ergibt sich aus einer weiteren gotischen Glocke von Mert von Friesach, aus drei Stahlglocken, die die ehemaligen barocken Glocken seit 1919 ersetzen, und aus der jüngsten im Bunde: Die 2016 vom Innsbrucker Glockengießer Grassmayer gegossene Heiligen Geist Glocke wurde anläßlich der 950 Jahr Feier der Pfarre in Auftrag gegeben.

Während der Abwesenheit der Glocken werden die traditionellen Ratschen versuchen die Stille etwas aufzufangen und den Tag zu strukturieren. Umso schöner und feierlicher wird das Heimkommen und Wiedererklingen des unvergleichlichen und unverwechselbaren Geläutes am Ostersonntag zu erleben sein.

Ein Beitrag von Maria Zifko

Ihr staatlich geprüfter Guide in der Hochsteiermark

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